So lautet das Thema des internationalen Projekttages der UNESCO-Projektschulen im Jahr 2020.

Eigentlich ist dieser internationale UNESCO-Projekttag immer am 26. April – dem Gedenktag der Katastrophe von Tschernobyl.

Eigentlich war unser Projekttag am 19. Mai 2020 geplant und vorbereitet.

Aber daraus wurde leider nichts. CORONA!

Nun haben wir Corona ausgetrickst und eine neue Idee, die schon lange reifte, mit unseren bereits geplanten Aktionen des Projekttages verbunden.

Die Idee? – Gedenktag 09. November …

1918 Beginn der ersten deutschen Republik

1938 Pogromnacht gegen die jüdische Bevölkerung

1989 Fall der Berliner Mauer

Was liegt da näher, als an einer UNESCO-Projektschule an diesem Tag (aus organisatorischen Gründen in diesem Jahr einen Tag später) die Demokratie in den Mittelpunkt zu rücken.

Und so stand schnell fest, dass am 10. November 2020 das Thema

„DemokratICH- Demokratieerziehung in einer Welt der Umbrüche“

auf unterschiedliche Weise von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet wird.

So setzten sich Klassen mit Themen wie Menschenrechte, Presse- und Meinungsfreiheit, Zivilcourage, „Was denken Nazis?“, Gerüchteküche / Falschinformationen und We are family! – Wie leben wir Familie? auseinander. In zwei Unterrichtsstunden wurden Informationen vermittelt, Meinungen ausgetauscht, im Spiel Rollen übernommen und Plakate erstellt. Im Folgenden werden exemplarisch Projekte beschrieben.

Die Klasse 5d setzte das Projekt „Plant for the Planet“ fort, das seit 2016 regelmäßig ins Schulleben einbezogen wird, und pflanzte mit der Unterstützung des Städtischen Bauhofs den Baum des Jahres, eine Robinie (in diesem Jahr finanziert durch einen Heimat-Scheck des Ministeriums – vielen Dank!). Ein Schüler der Klasse 8, der in der Plant-for-the-Planet-Akademie 2016 an unserer Schule zum Klimabotschafter ausgebildet wurde, schulte die Schülerinnen und Schüler über den Klimawandel und die Notwendigkeit, Bäume zu pflanzen.

Für die 5e stand das Thema „Familienbilder früher und heute“ auf dem Programm. Angeleitet wurde die Gruppe von der Museumspädagogin Frau Doris Müller, die wie auch in der Vergangenheit gerne zu dieser Kooperation bereit war.

Da aufgrund der Coronabeschränkungen der Besuch des Museums leider nicht möglich war, machte Frau Müller mit der Lerngruppe einen virtuellen Rundgang durch das Museum und zeigte daran anschließend einen historischen Beitrag zum „Familienbild der BEGAS“. Dabei erfuhren die Schülerinnen und Schüler Wichtiges über den historischen Hintergrund, in dem das Bild gemalt wurde. Die Rolle des Mannes, der auf diesen Bildern meist so dargestellt ist, dass er größer als die anderen Familienmitglieder ist, erklärt sich so von selbst. In den heutigen Familien ist die Rollenverteilung ganz anders. Diese Unterschiede wurden herausgestellt und anschließend fertigten die Kinder ihre Familienbilder an und versahen diese mit einem eigens vorbereiteten roten Rahmen mit einem kleinen Emblem des AMORS (Titelfigur des Begas-Buches).

Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 wurden mit einem digitalen Workshop der Jugendinitiative „Schüler helfen leben“ auf den Sozialen Tag in diesem Schuljahr vorbereitet. Auch diese Aktion wird seit mehreren Jahren an der Schule durchgeführt. Hierbei verlassen die Kinder und Jugendlichen für einen Tag am Ende des Schuljahres das Klassenzimmer und erarbeiten Geldspenden für die Projekte von „Schüler helfen leben“. Unsere Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, in die Berufswelt zu schnuppern oder in der Familie / Nachbarschaft kleinere Dienstleistungen zu erledigen und mit dem verdienten Geld Kinder und Jugendliche in Südosteuropa zu unterstützen.

Die Klassen der Jahrgangsstufe 6 setzten sich mit dem schwierigen Thema Judenverfolgung zur Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Dazu wurde das Töfte-Theater, seit Jahren ein regelmäßiger Gast der Realschule Heinsberg, mit der wahren Geschichte „Engel mit nur einem Flügel“, erzählt mit zwei Figuren und einem Schauspieler, eingeladen. Die Schülerinnen und Schüler sahen die Darbietung im Pädagogischen Zentrum der Schule und der Inhalt wurde vor- und nachbereitet.

Mit dem gleichen Thema, Gräueltaten zur Zeit des Nationalsozialismus, beschäftigten sich auch die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10. Hier stand die Geschichte und Bedeutung der Stolpersteine im Vordergrund. Die Klassen 10 c und 10 d putzten in der Stadt die verlegten Steine und kamen so der Patenschaft der Schule für die Gedenksteine mit viel Engagement nach.

Es war ein abwechslungs- und bildungsreicher Schultag, der die vielen Facetten der Demokratie aufnahm und die Verantwortung eines jeden verdeutlichte, ganz im Sinne der UNESCO:

DemokratICH – Demokratieerziehung in einer Welt der Umbrüche